Schwarz-Erle

Blutet, wenn der Baum gefällt wird

Die Schwarz-Erle wird auch Rot-Erle genannt, weil sich das Holz rot verfärbt, wenn der Baum gefällt wird. Wenn der Saft aus einem frisch gefällten Baum herausläuft, sieht es fast aus, als ob der Baum blutet. Die Schwarz-Erle wächst an Wasserläufen und auf sumpfigen Böden, wo die Wurzeln oft unter Wasser stehen. Damit diese Wurzeln mit Sauerstoff versorgt werden, bildet der Stamm ein sogenanntes Herzwurzelsystem, das vom Stamm ausgeht und den Baum stützt. Da ein Teil dieser Wurzeln aus dem Boden ragen, können sie hier Sauerstoff aufnehmen und an die unter dem Wasser liegenden Wurzeln weitergeben. Erlenholz ist äußerst wasserbeständig. Es kann lange unter Wasser liegen, ohne zu verrotten. Daher wurde das Holz bereits sehr früh für Pfahlbauten, zur Verkleidung von Brunnen und für Boote verwendet. Erlenholz ist sehr leicht und wurde daher auch gerne für Holzschuhe verwendet. Aus Erlenholz hergestellte Schuhe sollten angeblich „leicht wie Federn“ sein.

Erlen im dänischen Volksglauben

Unter einem alten, hohlen Erlenstamm leben der Sage nach Elfen. In der Dämmerung, wenn Nebel aus Sümpfen und Mooren aufsteigt, braut die Moorfrau ihren Trank. Dann tanzen die Elfen im Nebel. Von vorn sehen sie äußerst schön und bezaubernd aus, aber von hinten sind sie schrumpelig wie der alte Erlenstamm. Die Elfen können Menschen, die nachts durch das Moor gehen, verzaubern oder verhexen. Aus der deutschen Literatur ist entsprechend der Erlkönig bekannt („Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?“).

Fakten: Die Erle wird etwa 10 m hoch und 8 m breit. Ihre Krone ist leicht kegelförmig. Die grünen Blätter sind oval und gezackt. Der Baum hat lange, rote weibliche Blüten und kleine kugelförmige männliche. Am leichtesten erkennt man die Erle an den Früchten – kleinen Zapfen, die in Büscheln zusammenstehen und zunächst grün sind und später braun werden, wenn sie reifen und die Samen herausfallen. Die Erle wächst auf feuchtem Boden, in sumpfigem Gelände und an Wasserläufen und Seen.