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Nielsby

Bei Nielsby fließt der Føvling Bæk (Bæk auf Deutsch Bach) in die Kongeåen. Diese Gegend ist reich an Geschichtszeugen. Die Geschichte des Gutes Nielsbygård reicht bis zurück ins Mittelalter. Damals gehörte auch eine Mühle zum Gut. Das Stauwehr der Mühle lag im Føvling Bæk. Die Bewässerungskanäle Lintrup-Hygum und Sønderskov-Tobøl verliefen durch Nielsby. Südlich von Nielsbygård wurde im 20. Jahrhundert eine Fischzucht mit Stauwehr in der Kongeå angelegt.

Nielsbygård
Nielsbygård ist der frühere Haupthof des Gutes. Er liegt am Nordufer der Kongea beim Føvling Bæk. 1390 wurde er erstmals erwähnt. Lange Zeit war dies nur ein kleinerer Betrieb. Erst 1717 hatte Nielsbygård so viele Nebenhöfe erworben, dass er die Rechte eines Gutshofs erhielt. Im Zuge der Landreform Ende des 18. Jahrhunderts wurden wieder Nebenhöfe verkauft und Teile des eigentlichen Gutslandes parzelliert und ebenfalls verkauft. Das Gut wurde wieder kleiner. 1946 wurde Nielsbygård an den staatlichen Bodengesetzausschuss (Statens Jordlovsudvalg) verkauft. Dieser parzellierte einen weiteren Teil der Flächen, während die Gebäude und der verbleibende Grundbesitz zusammen verkauft wurden.

Einzelne der alten Gebäude von Nielsbygard stehen auch heute noch: Ein Wirtschaftsgebäude aus dem Jahr 1777 sowie ein 1854 errichtetes Wohngebäude.

Nielsby Mølle
Ursprünglich gehörte auch eine Wassermühle zum Nielsbygård. Sie lag am Føvling Bæk. Wahrscheinlich ist die Mühle jünger als der Gutshof. Sie wurde erstmals 1661 erwähnt. Es war eine sogenannte „Grasmühle“, eine kleine Wassermühle, die nur im Winter in Betrieb war, damit die Wiesen in der übrigen Zeit des Jahres genügend Wasser erhielten. Sie mahlte nur Getreide für den Bedarf des Haupthofes. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Mühle ausgebaut und mahlte nun auch für andere Landwirte der Umgebung. Anfang des 19. Jahrhunderts verfügte die Mühle über zwei Wasserräder und drei Mahlwerke, während sie vorher nur ein Wasserrad und ein Mahlwerk gehabt hatte. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts wurde auch die Wasserführung verbessert, so dass die Mühle jetzt das ganze Jahr über in Betrieb sein konnte.  Die Produktion stieg und die Mühle wurde als selbstständiger Betrieb vom Gut getrennt.

Die Mühle mahlte zum letzten Mal 1937. Inzwischen war Elektrizität zum Antrieb von Mühlen so günstig geworden, dass die Wassermühle unrentabel war. Die Mühle wurde dann abgerissen.

Fischzucht Nielsby Dambrug
2006 wurde die Fischzucht Nielsby Dambrug vom Fischzuchtbetrieb Kongeå Dambrug übernommen. Es war zu der Zeit ein herkömmlicher Fischzuchtbetrieb mit künstlich angelegten Teichen, die ihr Wasser von einem Stauwehr in der Kongeå erhielten. Zwei Jahre später wurde die Fischzucht von Nielsby zu einem Modellfischzuchtbetrieb umgebaut, der sein Wasser selbst aufbereitet und wiederverwendet. Es wird kein Wasser aus der Kongeå mehr verwendet. Stattdessen werden Grundwasser und Regenwasser genutzt. Die alten Fischteiche werden als Pflanzenlagunen zur Reinigung des Wassers verwendet. Die im Wasser enthaltenen Nährstoffe werden von den Pflanzen aufgenommen, so dass sie nicht in die Umwelt gelangen.

Autor: Linda Klitmøller, Museumsinspektorin, Museum Sønderskov