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Schmuggel

Zur Zeit von König Christian III. (1503–1559) wurde Einfuhrzoll auf Bier erhoben, das in großen Mengen aus Deutschland eingeführt wurde. Gleichzeitig wurde der Ausfuhrzoll auf Rinder und Pferde von 2 Schillingen auf 20 Schillinge erhöht. Diese Zollerhöhungen führten zu einer enormen Zunahme des Schmuggels. Hierauf ordnete der König an, Schmuggel wie Diebstahl zu bestrafen.

Ging es um Schmuggel von Waren mit größerem Wert als eine halbe Mark, also 8 Schillinge, drohte Todesstrafe durch Erhängen. An der Grenze wurden Galgen errichtet, an denen Ochsenfelle mit Hörnern festgenagelt wurden, damit alle sehen konnten, was dem drohte, der Rinder über die Grenze schmuggelte.

Illegale Flussübergänge
Es gab eine Menge illegaler Flussübergänge an Stellen, wo der Fluss durchwatet werden konnte. An anderen Stellen hatten Bauern, denen Land auf beiden Seiten des Flusses gehörte, die Erlaubnis, Flussübergänge für ihr eigenes Vieh zu haben. Außerdem gab es Übergänge an Fischwehren, die den Inhabern dieser Fischwehre erlaubt waren. Auch solche Übergänge wurden von Schmugglern benutzt.

Somit konnte der Schmuggel nicht wirkungsvoll verhindert werden. Bis 1920, als Nordschleswig zu Dänemark kam und die Grenze an der Kongeå aufgehoben wurde, fand daher umfangreicher Schmuggel statt.

In den Jahren 1764–66 wurden in Jütland etwa 56.500 Rinder als zeitweilig in Ställen untergebracht registriert. Doch nur 25.800 von ihnen wurden offiziell als ausgeführt und verzollt gemeldet. Da praktisch alle zeitweilig in Ställen untergebrachte Rinder in den Export gingen, muss über die Hälfte an den Zollstellen vorbei außer Landes geschmuggelt worden sein. Außerdem wurden auch viele Pferde nach Süden geschmuggelt.

Schmuggel in großem Stil
Auch von Süden nach Norden fand in großem Umfang Schmuggel statt. Hierbei ging es um viele verschiedene Arten von Waren. Zum einen waren dies Waren, die man in Dänemark in Manufakturen herstellte und die man zum Schutz dieser Manufakturen überhaupt nicht einführen durfte. Zum anderen waren es alle möglichen Waren, für die bei der Einfuhr Zoll entrichtet werden musste.

Besonders beliebte Schmuggelware waren Genussmittel. Ein Amtmann berichtete Ende des 18. Jahrhunderts, dass Wein, französischer Branntwein, Tabak und Kaffee in den Zollbüchern fast nicht vorkamen, da fast alles, was an diesen Waren im Königreich verbraucht wurde – und das waren große Mengen – durch Schmuggel eingeführt wurde.

Autor: Peter Munch Jensen, ehemaliger Museumsinspektor des Museums Sønderskov